Botox gegen Falten: Glatte Haut durch kleine Spritze

Junge Frau erhält eine Botox Faltenbehandlung

Durch eine Botox-Behandlung lassen sich vor allem Mimik-Falten sanft glätten. © hedgehog94, Fotolia

Botox (Botulinumtoxin) ist aus der ästhetischen Faltenbehandlung nicht mehr wegzudenken. Seit über 30 Jahren glättet das aus Bakterien stammende Nervengift sanft und sicher Zornesfalten, Sorgenfalten und Krähenfüße, indem es nach einer kleinen Injektion die darunter liegende Muskulatur vorübergehend lähmt. Längst hat die Faltenbehandlung mit Botox auch Nase, Mund, Kinn und Hals erobert — und das alles bei minimalem Aufwand und maximaler Wirkung. Immer mehr Menschen lassen sich damit verschönern: 2019 wurden weltweit über 6 Millionen Botox-Behandlungen durchgeführt, rund 380000 davon in Deutschland.

  1. Alter, Mimik, Lebensstil: Wie Falten entstehen
  2. Welche Falten glättet Botox?
  3. Welche Vorteile hat Botox?
  4. Faltenbehandlung mit Botox — eine Expertensache
  5. Ablauf und Kosten einer Faltenbehandlung mit Botox
  6. Vor und nach der Botox-Spritze: Darauf muss man achten
  7. Welche Risiken hat eine Faltenbehandlung mit Botox?
  8. FAQ zu Botox gegen Falten
Frau betrachtet im Handspiegel ihre Gesichtsfalten

Denkfalten, Lachfalten oder Falten im Mundbereich – sie alle sind Ausdruck der nachlassenden Elastizität unserer Haut und des Bindegewebes © Robert Kneschke/stock.adobe.com.

Alter, Mimik, Lebensstil: Wie Falten entstehen

Falten sind ein natürlicher Teil des Alterungsprozesses. Vor allem im mittleren Lebensalter, etwa zwischen 40 und 50 Jahren, nimmt die Faltenbildung zu. Die horizontalen Stirnfalten treten sogar schon früher auf und sind mit der Zeit auch bei entspannter Gesichtsmuskulatur dauerhaft sichtbar. Ein Grund für Gesichtsfalten ist neben einer allmählichen Erschlaffung des Bindegewebes auch die individuelle Mimik. Meist sind es unbewusste Gesichtsausdrücke wie Stirnrunzeln oder das Rümpfen der Nase, die unsere Gesichtsmuskeln aktivieren und Falten verursachen. Weiterhin wird die Faltenbildung in erheblichem Maße vom persönlichen Lebensstil beeinflusst. Beispielsweise führt Rauchen zu einer schlechteren Durchblutung der Haut, was den Alterungsprozess beschleunigt. Auch übermäßiges Sonnenbaden, Alkohol- und Zuckerkonsum sowie Flüssigkeitsmangel begünstigen die Bildung unschöner Gesichtsfalten. Zudem neigen Bauch- und Seitenschläfer eher zur Faltenbildung als Rückenschläfer. Grund dafür ist, dass der Druck des Kissens zur Erschlaffung der Kollagenfasern in der Gesichtshaut führt.

Welche Falten glättet Botox (Botulinumtoxin)?

Typische Gesichtsfalten

A Zornesfalte, B Sorgenfalten, C Lachfalten, D Bunny lines, E Marionetten- oder Merkelfalten, F Raucherfältchen, G herabhängende Mundwinkel, H Nasolabialfalten, I Truthahnhals
© Günther Riedel

Um Falten zu mildern oder ganz loszuwerden gibt es viele Methoden. Eine besonders elegante und weit verbreitete ist die Behandlung mit Botulinumtoxin (Botox). Der Wirkstoff glättet Falten, indem er in die unter den Falten liegende mimische Muskulatur gespritzt wird und diese dadurch vorübergehend lähmt. Durch die muskuläre Entspannung wird die Haut darüber glatter und sieht deutlich frischer aus. Weil Botox an den Muskeln ansetzt, ist es vor allem für Falten geeignet, die durch übermäßige mimische Muskelaktivität entstehen. Diese Falten werden auch dynamische Falten genannt, typischer Vertreter ist die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen (an der Glabella).

In den Anfängen der Faltenbehandlung mit Botox wurde der Wirkstoff vor allem in der oberen Gesichtshälfte (Glabella, Stirn und Schläfen) eingesetzt. Durch jahrzehntelange Erfahrungen und verfeinerte Techniken hat sich das Anwendungsgebiet für Botox weiter ausgebreitet, erfahrene Ärzte behandeln inzwischen auch Nasen-, Mund-, Kinn- und Halsfalten mit Botox und erzielen dabei ausgezeichnete Ergebnisse.

Nicht geeignet für Botox sind die Falten, die ohne muskulären Einfluss entstehen. Sie entwickeln sich im Verlauf des ganz normalen Alterns, weil die Haut an Elastizität verliert. Bei Frauen bringen die Wechseljahre die Haut zusätzlich zum Erschlaffen: Begleitend zum sinkenden Östrogenspiegel sinkt auch der Gehalt von Kollagen und feuchtigkeitsbindender Hyaluronsäure in der Haut. Kommt dann noch die Schwerkraft dazu, bilden sich Falten. Typisches Beispiel hierfür ist die Falte zwischen Mundwinkel und Nase, die Nasolabialfalte. Für solche Falten eignen sich andere Behandlungsmethoden besser, z. B. das Unterspritzen mit Hyaluronsäure. In weit fortgeschrittenen Fällen kommt auch ein operatives Facelifting in Frage.

Welche Behandlung für welche Falten

  • Verfahren: Botox

    Wirkweise: Lähmung ausgesuchter Gesichtsmuskeln

    Besonders geeignet für dynamische Mimikfalten im Gesicht, Halsfalten

  • Verfahren: Hyaluronsaure

    Wirkweise: Unterspritzung der Falten und dadurch Auffüllung mit Volumen von innen

    Besonders geeignet für: Falten, die durch ein Volumendefizit entstehen, z. B. Nasolabialfalten, tiefere Stirn- und Zornesfalten, Marionettenfalten

  • Verfahren: Fadenlifting

    Wirkweise: Einbringen selbstauflösender Fäden, die erschlaffte Hautgebiete straffen und gegen die Schwerkraft anheben

    Besonders geeignet für: Falten, die durch Erschlaffung und Schwerkraft entstehen, z. B. Nasolabialfalte, Wangen, Kiefer, Hals und Dekolleté; aber auch Gesäß, Brust, Oberarme und Oberschenkel

  • Verfahren: Platelet Rich Plasma (PRP, Vampirlifting)

    Wirkweise: Unterspritzen der Haut mit aus dem Eigenblut des Patienten gewonnenen thrombozytenreichem Plasma zur Anregung der Haut-Regeneration

    Geeignet für Knitterfältchen, Tränensäcke, Faltenunterspritzung an Hals und Dekolleté, Aknenarben

  • Verfahren: Microneedling

    Wirkweise: Abrollen der Haut mit einer kleinen, mit winzigen Nadeln gespickten Walze oder Rolle. Durch die hervorgerufenen winzigen Wunden wird die Regenerationsfähigkeit der Haut angeregt und sie bildet vermehrt Elastin und Kollagen. Beim medizinischen Microneedling dringen die Nadeln sogar bis zu 3 mm tief in die Haut, wodurch sich Lachfältchen und Stirnfalten recht gut reduzieren lassen.

    Effekte: Insgesamt Besserung des Hautbildes, Mildern von Lach- und Stirnfalten.

Folgende Gesichts- und Halsfalten eignen sich besonders gut für eine Faltenbehandlung mit Botox:

Botox gegen Lachfalten und Krähenfüße (Faltenbehandlung um die Augen herum)

Botox gegen Lachfalten

Botox gegen Lachfalten © Günther Riedel

Beim Lachen und Zusammenkneifen der Augen bilden sich die sogenannten Lachfältchen. Werden sie mit zunehmendem Alter tiefer, spricht man auch von Krähenfüßen. Raucher und Menschen, die sich stark der Sonne aussetzen, entwickeln sie oft in besonderem Maß. Lachfältchen und Krähenfüße lassen sich mit einer Botox-Behandlung deutlich mildern. Dazu wird der Wirkstoff seitlich in die das Auge umgebende Ringmuskulatur gespritzt. Durch deren Lähmung glätten sich die Falten und das Auge kann nicht mehr so stark zusammengekniffen werden. Der Effekt hält etwa drei Monate an, nach einigen Behandlungszyklen verlängert sich dieser Zeitraum auf 4 bis 5 Monate. Positive Nebenwirkung der Botoxinjektionen: Oft hebt sich durch die Behandlung zusätzlich die Augenbraue an, außerdem kann eine größere Öffnung der Augen resultieren.

Botox gegen Zornesfalte (Faltenbehandlung an der Glabella)

Botox gegen Zornesfalten

Botox gegen Zornesfalten © Günther Riedel

Die senkrechten Zornesfalten über der Nase bilden sich beim Zusammenziehen der Augenbrauen. Oft geschieht dies in angespanntem Zustand unbewusst und immer häufiger, sodass Falten zurückbleiben und ein verkniffener Gesichtsausdruck entsteht. Spritzt man Botox in die kleinen Muskeln, die für das Zusammenziehen der Augenbrauen verantwortlich sind (M. corrugator supercilii), werden diese gelähmt und die senkrecht verlaufenden Falten gelindert. Abhängig von injizierter Botox-Dosis und mimischer Aktivität hält der Effekt etwa 3 bis 5 Monate an. Um ihn zu strecken, empfehlen manche Ärzte eine zweite Injektion nach etwa 10 Wochen, wodurch die Grundmasse der störenden Muskelstränge reduziert werden soll. Zornesfalten lassen sich mit Botox sehr gut behandeln, solange sie noch nicht allzu ausgeprägt sind. Sind sie schon tief eingegraben, kann eine zusätzliche Unterspritzung mit Hyaluronsäure die Glabella von unten aufpolstern und das Ergebnis weiter verbessern.

Botox gegen Sorgenfalten und Denkerstirn

Botox gegen Sorgenfalten

Botox gegen Sorgenfalten © Günther Riedel

Sorgenfalten oder Denkerstirn nennt man die horizontalen Falten auf der Stirn, die im Verlauf des Alterns immer tiefer werden. Im frühen Stadium lassen sich diese Falten sehr gut mit Botox-Injektionen glätten. Weiteren, tiefen Sorgenfalten wird so vorbeugt. Dazu wird der Wirkstoff in die Stirnmuskulatur gespritzt. Der Muskel entspannt und die Falten glätten sich. Wie lange die Behandlung wirkt, hängt von der mimischen Aktivität des Behandelten ab und von der Menge Botox, die injiziert wurde. Die ersten Behandlungen halten 2 bis 4 Monate vor, nachfolgende wirken mit bis zu 4 bis 6 Monaten meist länger. Ist die Wirkung zu schwach, kann der Arzt zwei Wochen nach Erstinjektion noch einmal etwas Botox nachspritzen.

Botox gegen Falten um den Mund (Lippenfältchen, Raucherfältchen, Plisseefalten)

Botox gegen Falten um den Mund

Botox gegen Falten um den Mund © Günther Riedel

Die senkrecht vom Lippenrot weg verlaufenden Linien am Mund sind zu Beginn dynamische Fältchen, die im Verlauf statisch werden. Oft bezeichnet man diese Falten als Raucherfältchen — obwohl sie auch bei Nichtrauchern vorkommen. Besonders auffällig werden sie, wenn Lippenstiftfarbe darin „verläuft“. In der Frühphase kann ein erfahrener Arzt Raucherfältchen mit Botox gut behandeln. Dazu injiziert er den Wirkstoff in den Bereich der Lippenrot-Haut-Grenze von Ober- und Unterlippe (4 Injektionspunkte jeweils), gelähmt wird dabei der M. orbicularis oris. Um die Bewegung der Lippen nicht zu behindern, ist in diesem Gebiet eine besonders vorsichtige Dosierung geboten. Die Wirkung von Botox bei Lippenfältchen hält oft ca. 4 Monate an. Bei ausgeprägteren Raucherfältchen lässt sich das Ergebnis verbessern, indem man verschiedene Faltenbehandlungen miteinander kombiniert (Botox plus Hyaluronsäure, Microneedling, Fadenlifting).

Botox gegen Nasenfalten (Bunny lines, Häschenfalte)

Botox gegen Bunny lines

Botox gegen Bunny lines © Günther Riedel

Bunny lines nennt man feine Fältchen, die beim Naserümpfen oder Lachen rechts und links am oberen Nasendrittel auftauchen. Sie sind wenige Millimeter bis 2 bis 3 Zentimeter lang. Verliert die Haut ihre Elastizität und Feuchtigkeit, kommen sie verstärkt zur Geltung. In der Frühphase lassen sich Bunny lines gut mit Botox-Injektionen behandeln. Dadurch wird die Muskulatur geschwächt und die Haut entspannt und geglättet. Der Effekt bleibt bis zu 4 Monate bestehen.

Botox zum Anheben der Mundwinkel

Botox zum Anheben der Mundwinkel

Botox zum Anheben der Mundwinkel © Günther Riedel

Mimik, Schwerkraft und nachlassende Elastizität der Haut führen leicht zu hängenden Mundwinkeln. Diese geben dem Gesicht oft ein trauriges oder unfreundliches Erscheinungsbild. Eine leichte Anhebung der Mundwinkel ist auch mit Botox möglich. Dazu injiziert der Arzt auf jeder Seite des Mundes Botox in den „Mundwinkelherabzieher“ (M. depressor anguli oris). Der Muskel wird geschwächt und der Mundwinkel weniger herabgezogen, der Effekt hält bis zu 4 Monate an. Ist eine stärkere Anhebung der Mundwinkel erwünscht, lässt sich dies mit einer Kombination aus Botox und dem Unterspritzen mit Hyaluronsäure erreichen. Bei sehr ausgeprägten hängenden Mundwinkeln kommt auch das Fadenlifting in Frage.

Botox gegen Falten am Hals (Truthahnhals)

Botox gegen Truthahnhals

Botox gegen Truthahnhals © Günther Riedel

Das fortschreitende Alter macht auch vor dem Hals nicht Halt. Wird die Haut dünner und weniger elastisch, treten senkrecht verlaufende Bänder deutlich hervor: es kommt zum sogenannten Truthahnhals. Mit Botox-Injektionen lässt auch er sich mildern. Durch Unterspritzung von meist 3 bis 6 Punkten pro Band entspannen die Halsstränge und gleichzeitig wird die Haut gestrafft, der Hals wirkt um Jahre verjüngt. Die Botox-Wirkung beim Truthahnhals hält oft ca. 4 Monate an. In ausgeprägten Fällen ist auch hier eine Kombination mit Hyaluronsäure-Unterspritzung möglich.

Botox gegen Querfalten am Kinn und Pflastersteinrelief

Bei Anspannung im Kinnbereich entsteht häufig eine unschöne Querfalte, die schließlich auf Dauer dort sitzen bleibt. Besonders starkes „Kinnrunzeln“ kann auch zu einer unebenen Oberfläche führen (ähnlich wie bei Kindern, die bei intensivem Weinen ihren Mund zusammenpressen). Solch eine unebene Hautoberfläche nennt man auch Pflastersteinrelief oder Pflastersteinkinn oder — ein wenig netter — Erdbeerkinn. Mit Botox kann man sowohl die Querfalte am Kinn als auch das Pflastersteinrelief sehr wirksam behandeln. Dazu injiziert der Arzt den Wirkstoff entweder mittig in das Kinn oder pro Seite je einmal, Ziel ist der Kinnmuskel (M. mentalis). Die Wirkung hält etwa 2 bis 4 Monate an.

Botox zum Anheben der Nasenspitze

Bei manchen Menschen wird beim Lachen die Nasenspitze nach unten gezogen, es entsteht der Eindruck einer krummen Nase, unschön auch als Hexennase bezeichnet. Sofern die Nasenspitze tatsächlich nur durch das Lachen heruntergezogen wird, kann Botox Abhilfe verschaffen. Durch Injektionen des Wirkstoffs rechts und links direkt neben der Nasenspitze und einmal am Nasensteg wird der muskelvermittelte Zug an der Nasenspitze ausgebremst. In manchen Fällen empfiehlt der Arzt zusätzlich noch das Unterspritzen mit Hyaluronsäure, um die Nasenbasis etwas anzuheben.

Botox zur Verschmälerung des unteren Gesichtsdrittels (Wangenregion) („Squared face“-Behandlung)

Wenn jemand viel mit den Zähnen knirscht und seine Kiefermuskeln unbewusst anspannt, droht nicht nur folgenschweres Zähneknirschen (siehe Botox bei Bruxismus): Durch die ständige Beanspruchung des Kaumuskels (M. masseter) wird dieser größer und es resultiert ein breites, oft kantiges Untergesicht (Squared face genannt). Eine solche Masseter-Vergrößerung oder Masseter-Hypertrophie lässt sich gut mit Botox behandeln. Nach Tasten des angespannten Masseters injiziert der Arzt den Wirkstoff auf jeder Seite an verschiedenen Punkten in den Muskel. Bei der Masseterinjektion ist es von großer Bedeutung, daß der Behandler die anatomischen Verhältnisse genauestens kennt. Sowohl die Ohrspeicheldrüse als auch ihr Ausführungsgang und die Gesichtsvene und- arterie liegen in dieser Region und dürfen nicht getroffen werden. Die erwartete Verschmälerung des Gesichts tritt erst nach etwa 4 bis 6 Wochen ein, hält aber mit bis zu 12 Monaten meist viel länger an als die Effekte anderer Botoxbehandlungen. Mögliche Nebenwirkung ist ein Muskelkater der Kaumuskulatur, der mehrere Tage anhalten kann.

Welche Vorteile hat Botox?

Botulinumtoxin hat in der ästhetischen Faltenbehandlung einen wahren Siegeszug zurückgelegt. Über 6 Millionen Behandlungen im Jahr sprechen davon Bände. Für die Beliebtheit des sanften Falten-Killers gibt es viele Gründe:

  • Schnell und effektiv. Botox ist hochwirksam, ein Effekt ist meist nach 2 bis 4 Tagen zu erkennen. Trotzdem ist die Behandlung wenig aufwändig und dauert zudem nicht lange (etwa 15—30 Minuten, je nach Größe des behandelten Areals).
  • Schmerzarm und sicher. Botox-Injektionen sind kaum zu spüren. Bei besonders empfindlichen Personen kann man vorher das Injektionsgebiet auch mit Kälte oder einer Salbe betäuben. Bei richtiger Technik sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten.
  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. In Relation zur oft monatelangen Wirkung von Botox sind die Kosten der Behandlung mit denen von hochwertigen Kosmetikprodukten vergleichbar — bei besserem Effekt.
  • Keine Auszeit. Nach der Botox-Behandlung ist man gleich wieder „alltagstauglich“ und sehr schnell wieder gesellschaftsfähig. Eventuelle seltene minimale Blutergüsse lassen sich gut überschminken, kleine Schwellungen bilden sich schnell wieder zurück.
  • Verlängerter Effekt. Bei regelmäßiger Behandlung kann sich der Effekt verstärken, weil die immer wieder „gelähmten“ Muskeln etwas atrophieren, d.h., an Masse verlieren.
  • Ausprobieren möglich. Die Wirkung ist zeitlich begrenzt, ein „Ausprobieren“ somit möglich. In den seltenen Fällen, in denen das Ergebnis nicht gefällt, bildet sich die Wirkung von Botox von selbst innerhalb einiger Wochen bis Monate wieder zurück.
  • Keine Tierversuche involviert. Früher musste für jede Charge des Wirkstoffs die Dosierung an Mäusen getestet werden. Inzwischen haben die Hersteller zellbasierte Verfahren dafür entwickelt, d.h., für die in Deutschland zugelassenen und verwendeten Botulinumtoxine muss kein Tier mehr leiden.

Faltenbehandlung mit Botox — eine Sache für Experten

Botoxbehandlung in Wiesbaden

Botoxbehandlung in Wiesbaden

Dr. med. Günther Riedel, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie mit Zusatzbezeichnung Handchirurgie, ist ein Experte für die Botox-Behandlung, sowohl zur Faltenbekämpfung als auch für den Einsatz gegen Depressionen, Migräne und Bruxismus / CMD. Daneben bietet Dr. Riedel in seiner Wiesbadener Privatpraxis ein breites Spektrum der ästhetischen Gesichts- und Brustchirurgie, der Handchirurgie und der ästhetischen Medizin.

Auch wenn es nur kurz dauert und von außen so einfach aussieht: Die Faltenbehandlung mit Botox gehört in die Hand eines erfahrenen Arztes. Für die exakte Platzierung der Injektionen ist ein fundiertes anatomisches Wissen unerlässlich. Um beim Spritzen keinen Schaden anzurichten, muss der Arzt nicht nur Lage und Funktion der Muskeln in Gesicht und Hals genauestens kennen, sondern auch den Verlauf von Nerven, Arterien und Venen.

Neben dem Ort der Injektion ist auch die Dosierung des Wirkstoffs von großer Bedeutung. Je nach Anwendungsgebiet sind für die angestrebten Effekte unterschiedliche Wirkstoffmengen erforderlich, oft muss zunächst sehr vorsichtig dosiert werden. Ärzte mit ausreichend Erfahrung wissen Wirkung und Dosierung von Botox sehr gut einzuschätzen, bei ihnen sind Nebenwirkungen oder gar Komplikationen der Behandlung sehr selten. Bei unerfahrenen Anwendern sieht das anders aus: Hier drohen misslungene Botoxinjektionen mit unangenehmen Folgen wie Asymmetrien im Gesicht, maskenhafte Gesichtsstarre oder gar Schluckstörungen. Auch aus diesen Gründen ist die Behandlung mit Botulinumtoxin-Präparaten in Deutschland nur Ärzten erlaubt.

Vorsicht Falle!

Wer bei einer Botox-Behandlung auf Nummer sicher gehen will, hütet sich vor dubiosen Angeboten in Kosmetikstudios oder bei sogenannten „Botox-Partys“. Meist stecken hinter Billigangeboten nicht zugelassene Botulinumtoxin-Präparate, vor allem aus dem asiatischen Raum. Diese Produkte sind teilweise von stark schwankender Qualität, wobei weder Sicherheit noch Wirksamkeit gewährleistet sind. In Deutschland zugelassene und in der ästhetischen Medizin verwendete Botulinumtoxin-A-Präparate sind:

  • Botox® (Allergan)
  • Vistabel® (Allergan)
  • Azzalure® (Galderma)
  • Dysport® (Galderma)
  • Bocouture® (Merz)
  • Xeomin® (Merz).

Ab wann macht Botox gegen Falten Sinn?

Immer häufiger möchten auch jüngere Frauen und Männer leichte Mimikfalten glätten lassen. Experten zufolge macht dies durchaus auch schon unter 30 Jahren Sinn — zumal die Weiterentwicklung mimischer Falten dadurch zwar nicht gestoppt, aber oft deutlich gebremst wird. Was Botox im individuellen Fall tatsächlich bringt und wann der Einsatz empfehlenswert ist, lässt sich am besten im Gespräch mit einem Botox-erfahrenen Arzt klären.

Ablauf und Kosten einer Faltenbehandlung mit Botox

Mann erhält Botox-Injektion gegen Krähenfüße

Eine Botox-Behandlung gegen Krähenfüße oder andere Falten nehmen auch immer mehr Männer in Anspruch.
© focusandblur/stock.adobe.com

Vor einer Behandlung bespricht der Arzt mit dem Patienten, ob irgendwelche Kontraindikationen vorliegen, d.h. ob von medizinischer Seite etwas gegen eine Behandlung spricht. Außerdem klärt der Arzt gründlich über mögliche Risiken und Nebenwirkungen auf. Oft macht er zur Dokumentation der Falten und des Hautbildes auch ein Foto.

Um zu sehen, welche Muskeln für die Falten verantwortlich sind, darf der Patient Grimassen schneiden und seine Mimik spielen lassen. Dabei erkennt der Arzt die Punkte, in die der Wirkstoff injiziert werden soll, manchmal markiert er diese auch. Nach Desinfektion des Gesichts spritzt der Arzt mit einer besonders feinen Nadel kleine Mengen von Botox in die ausgewählten Areale. Bei sehr schmerzhaften Patienten gibt es die Möglichkeit, vorher eine Betäubungscreme aufzutragen, manche Ärzte bieten auch eine Betäubung mit Kälte an. Gekühlt wird auch nach der Behandlung, um Schwellungen und Blutergüsse zu verringern.

Verantwortungsvolle Ärzte setzen bei der ersten Behandlung lieber etwas zu wenig Botox ein, um die individuelle Wirkung auszutesten und keinen zu starken Effekt hervorzurufen. Damit es nicht zu Asymmetrien oder übermäßiger Einschränkung der Mimik kommt, gilt hier der Grundsatz „lieber nachbehandeln als zu stark behandeln“.

Hier besser auf Botox verzichten

Schwangere, Stillende und Patienten mit bestimmten Muskel- oder Nervenerkrankungen (Myasthenia gravis, Lambert-Eaton-Syndrom, Amyotrophische Lateralsklerose oder motorische Neuropathien) sowie Menschen mit Schluckstörungen in der Vorgeschichte oder Entzündungen im Gesicht dürfen mit Botulinumtoxin nicht behandelt werden. Kontraindiziert ist das Präparat auch bei sehr seltenen Allergien gegen Botox oder Bestandteile der Wirkstofflösung — hier fragt der seriös behandelnde Arzt immer detailliert nach. Vorsicht geboten aufgrund der Injektion ist zudem bei Patienten mit Blutungsneigung oder Blutgerinnungsstörungen und regelmäßiger Einnahme von ASS oder Blutverdünnern. Auch hier ist es wichtig, den behandelnden Arzt zu informieren.

Was kostet eine Faltenbehandlung mit Botox

Was kostet eine Faltenbehandlung mit Botox

Die Preise für eine Faltenbehandlung mit Botox richten sich danach, wie viel Wirkstoff benötigt wird. Wird nur punktuell die Zornesfalte über der Nasenwurzel behandelt, ist mit etwa 300 Euro zu rechnen. Werden mehrere Regionen gespritzt, ist der Aufwand größer und es wird mehr Botox verbraucht. Dadurch erhöht sich auch das Honorar für die Behandlung, meist beträgt es zwischen 300 und 600 Euro. © OFC Pictures/stock.adobe.com

Vor und nach der Botox-Spritze: Darauf muss man achten

Frau schläft auf einem Nackenkissen

Nach einer Faltenbehandlung mit Botox ist es wichtig, zumindest in der ersten Nacht auf dem Rücken zu schlafen. © Africa Studio/stock.adobe.com

In Expertenhand ist die Faltenbehandlung mit Botox eine risikoarme, sanfte Methode. Um das Ergebnis nicht zu gefährden muss der Patient allerdings eine Reihe von Verhaltensregeln beachten:

Vor der Behandlung:

In der Woche vor der Behandlung sollten keine Schmerzmittel mit blutverdünnender Wirkung (ASS) eingenommen werden. Achtung: Nie dürfen Medikamente ohne Rücksprache mit dem Arzt einfach abgesetzt werden! Am Behandlungstag ist es gut, ausreichend gegessen und getrunken zu haben, um einer eventuellen Kreislaufschwäche vorzubeugen. Alkohol ist am Tag der Behandlung verboten.

Nach der Behandlung:

Nach den Injektionen sind folgende Regeln zu beachten:

  • In den ersten 4 Stunden nach der Behandlung aufrecht halten, Kopf nicht senken
  • Kein Alkohol und kein Einmassieren/Betasten der behandelten Hautareale am gleichen Tag
  • In der ersten Nacht möglichst auf dem Rücken schlafen
  • Mindestens 48 Stunden kein Sport, keine körperlich anstrengenden Tätigkeiten
  • Mindestens 1 Woche kein Solarium, keine Sauna und keine intensive Sonneneinstrahlung
  • Mindestens 2 Wochen lang keine kosmetischen Gesichtsbehandlungen, Gesichtsmassagen, Zahnbehandlungen oder Laserbehandlungen in derselben Region.

Welche Risiken hat eine Faltenbehandlung mit Botox?

Wie bei allen medizinischen Behandlungen gibt es auch bei der Faltentherapie mit Botox Risiken, auf die der seriöse Arzt immer aufmerksam macht. Dazu gehören Nebenwirkungen durch die Injektion selbst und Komplikationen, z. B. durch eine verfehlte Injektionsstelle oder eine zu hohe Dosierung (diese Komplikationen drohen vor allem bei unerfahrenen Anwendern).

Durch die Injektion kann es zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Kleine Schwellungen oder Blutergüsse im Bereich der Injektionsstelle (mehr dazu unter Vor und nach der Botox-Spritze)
  • Sehr selten allergische Reaktionen wie Juckreiz oder Hautausschlag
  • Sehr selten Müdigkeit, Unwohlsein oder leichte Kopfschmerzen.

Selten drohen folgende Komplikationen:

  • Asymmetrien im Gesicht
  • Zu starke Einschränkung der Mimik
  • Herabhängen der Augenbraue oder des Augenlides (Hängelid)
  • Neue Falten an anderer Stelle
  • Herabhängender Mundwinkel, Störungen des Mundschlusses (bei Behandlungen im Bereich von Mund und Kinn)
  • Mundtrockenheit, Schluckstörungen (bei zu hoher Dosis)
  • Maskenhafte Gesichtsstarre (bei zu hoher Dosis).

Häufige Patientenfragen zur Botoxbehandlung

Wie lange dauert es, bis eine Faltenbehandlung mit Botox wirkt?

2 bis 3 Tage nach Injektion beginnt Botox zu wirken, das Maximum ist nach etwa 1 bis 2 Wochen erreicht.

Wie schnell bin ich nach einer Botox-Behandlung wieder gesellschaftsfähig?

In der Regel sieht man nach einer Botox-Behandlung nicht mehr als kleine Einstichstellen, selten auch kleine Blutergüsse. Diese winzigen Veränderungen lassen sich meist gut überschminken und verschwinden meist innerhalb weniger Stunden.

Botox ist doch ein Nervengift. Warum ist die Behandlung nicht gefährlich?

Auch wenn Botulinumtoxin ein hochpotentes Gift darstellt — vor einer Botulinumvergiftung durch die Behandlung mit Botox braucht niemand Angst zu haben. Die Botox-Dosierungen, die in der Medizin therapeutisch eingesetzt werden, sind so extrem niedrig, dass Vergiftungserscheinungen wie beim Botulismus nicht zu befürchten sind. Zudem dürfen Botox-Injektionen nur von Ärzten vorgenommen werden. Mehr dazu unter Ist eine Botox-Behandlung sicher?.

Ich habe gehört, dass für ein Fläschchen Botox in Tierversuchen massenweise Mäuse ihr Leben lassen müssen. Stimmt das?

Früher wurde die Stärke des hergestellten Botulinumtoxins tatsächlich an Mäusen getestet, und viele Tiere mussten darunter leiden. Inzwischen haben die Hersteller dafür zellbasierte Methoden, Tierversuche finden für die in Deutschland zugelassenen Präparate nicht mehr statt.

Was sollte man unmittelbar nach einer Botox-Behandlung nicht tun?

Damit der Wirkstoff an Ort und Stelle bleibt und nicht in ungeplante Hautareale wandert, sollte man in den ersten 4 Stunden nach der Behandlung auf Schlaf verzichten und in der ersten Nacht danach möglichst nicht auf dem Bauch oder der Seite liegen. Aus gleichem Grund sind einige Tage lang nach der Behandlung körperliche Anstrengungen mit gesenktem Kopf und Sport zu vermeiden. Auch Gesichtsmassagen und eine professionelle Gesichtsreinigung verschiebt man besser, damit der Wirkstoff an der gewünschten Region verbleibt. 10 Tage lang sollte das Gesicht keiner direkten UV-Bestrahlung durch Sonnenlicht oder Solarium ausgesetzt werden. Saunabesuche sind während dieser Zeit ebenfalls zu vermeiden.

Wie lange hält der Effekt einer Botox-Behandlung an?

Die Dauer der Wirkung ist individuell verschieden und hängt außerdem davon ab, wie viel Botox eingesetzt wurde. Im Durchschnitt hält der glättende Effekt etwa 3 bis 5 Monate an.

Sind Botox-Spritzen schmerzhaft?

Für die Injektion von Botox verwendet der Arzt sehr dünne Nadeln. Trotzdem kann man den Pieks spüren, manchmal folgt auch ein kurzes Brennen nach der Injektion. Wenn man sehr schmerzempfindlich ist, kann der Arzt vor der Spritze auch eine Betäubungssalbe auftragen. Manche Ärzte betäuben die Injektionsareale auch mit Kälte.

Wenn ich kein Botox mehr spritzen lassen möchte, werden die Falten dann tiefer?

Wird kein Botox mehr verabreicht, beginnt der Muskel unter den Falten sich wieder normal zusammenzuziehen. Die Falten sind dann wieder sichtbar, tiefer werden sie durch eine vorangegangene Botoxbehandlung jedoch nicht.

Welche Regionen im Gesicht eignen sich besonders für die Faltenbehandlung mit Botox?

Vor allem Zornesfalten zwischen den Augenbrauen, horizontal verlaufende Sorgenfalten an der Stirn und Krähenfüßchen (feine Falten seitlich neben den Augen) lassen sich sehr effektiv und gleichzeitig natürlich mit Botox lindern. Falten in der Mundregion können nur eingeschränkt mit Botox verbessert werden, da die Muskeln im Mundbereich bei alltäglichen Bewegungen wie Sprechen und Essen essentiell sind. Ein erfahrener Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie kann jedoch auch hier durch gezielten und wohldosierten Einsatz von Botox schöne Resultate erzielen, dasselbe gilt für Kinn und Hals.

Literatur zum Ratgeber: Botox gegen Falten
  • Becker-Wegerich P, (2008) Faltenbehandlung mit Botulinumtoxin A und besondere Indikationen. In: Krutmann J. et al, (eds) Hautalterung. Springer, Berlin, Heidelberg.
  • Fritz K, Fackel N, (2003): Botulinumtoxin in der Behandlung mimischer Falten, in: Akt Dermatol, 29: 33–42.
  • Sattler G. Bildatlas der ästhetischen BotulinumtoxinTherapie: Dosierung, Lokalisation, Anwendung. KVM – Der Medizinverlag 2009
  • Statista, „Botulinumtoxinbehandlungen nach Ländern 2019, Botox – Botulinumtoxin-Behandlungen nach Ländern 2019 | Statista, abgerufen am 16.02.2021